In Zusammenarbeit mit dem „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.v.“ ist es mir gelungen die letzte Ruhestätte von 5 gefallenen Poppenwindern des 1. Weltkrieges und 4 gefallenen Poppenwindern des 2. Weltkrieges ausfindig zu machen. Sie wurden entweder geborgen und auf einem Soldatenfriedhof bestattet oder die Lage des Grabes ist bekannt und sie werden noch auf einen Soldatenfriedhof umgebettet. Bei Interesse von Angehörigen gefallener oder vermisster Soldaten beider Weltkriege bitte an mich wenden. Ich werde dann die Suche nach dem Angehörigen einleiten und die Ergebnisse mitteilen

Zweiter Weltkrieg * 1939-1945

Sie fielen fürs Vaterland

Das Grab von Karl Zehner

Die Westwalldeutschen

Am 3. September 1939 kamen 30 „Westwalldeutsche“ nach Poppenwind. Das Saarland wurde im Krieg gegen Frankreich evakuiert und die Bewohner in sicheren gebieten einquartiert. Poppenwind nahm 30 Mann auf. Sie wohnten bei verschiedenen Familien im Ort. Noch heute gibt es Freundschaften aus dieser Zeit. Nach dem Sieg gegen Frankreich, kehrten sie wieder in ihre Heimat zurück.

Kriegsgefangene in Poppenwind

In Poppenwind waren vom 10.04.1941 bis 05.05.1941, 18 französische Kriegsgefangene inhaftiert. Am 05.05.1941 wurden sie wieder verlegt und es kamen 17 serbische Kriegsgefangene. Das Gefangenenlager trug die Nummer Arbeitslager Nr. 1805.
Die Wachmannschaft bestand aus 2 Mann der 2. Kompanie, Bttl 6/22. Das Gefangenenlager befand sich im Gemeindehaus. Die Gefangenen arbeiteten in Brünn und in Poppenwind in der Landwirtschaft, in der Zementfabrik und im Handwerk.

Die serbischen Kriegsgefangenen mit der Wachmannschaft

Das Kriegsende im Ort

Im März ist schon länger das Donnern der Geschütze zu hören. Amerikanische Aufklärungsflüge sind zu verzeichnen. In der Nacht vom 1. zum 2. April wurden die 14 jährigen Hitlerjungen weggeführt, angeblich um sie in Sicherheit zu bringen. Aber Gerüchten zufolge wurden sie in Unterneubrunn unter Waffen gestellt und zu Wehrwölfen ernannt. Die Wehrwolfbewegung sollte durch Partisanenkampf und Sabotageakte das Kriegsende noch verhindern und dem vorrückenden Feind so viel wie möglich Schaden zufügen. Sie waren, wie der Volkssturm, das letzte verzweifelte Aufgebot.
Vom 1. bis 8. April nehmen die amerikanischen Aufklärungsflüge und Flüge von Bomberstaffeln zu. In der Nacht vom 8. zum 9. April wurden die in Brünn liegenden Soldaten durch Flugblätter zur Aufgabe aufgefordert und die Bevölkerung aufgefordert die weiße Fahne zu hissen. Der Ortsfeldjäger drohte jedoch jedem der die weiße Fahne hisste mit der Todesstrafe. Ab Mitternacht wurde Brünn stündlich durch amerikanische Artillerie aus Merbelsrod beschossen. Am 11. April 1945 marschierten amerikanische Soldaten durch Poppenwind. Hier mussten sie mit Essen und Trinken versorgt werden. Sie sollen sich auch an einigen Frauen des Ortes vergangen haben. Nach 2 Tagen marschierten sie weiter nach Coburg.