Bis zum Jahre 1649 schulte und pfarrte Poppenwind mit 14 anderen Orten nach Crock. Ab diesem Jahr gingen dann die Poppenwinder nach Brünn zur Schule. 1649 erhielt Brünn seinen ersten Schulmeister, Johann Zeilfelder aus Veilsdorf.

Im Jahre 1842 fasste die Gemeinde den Entschluß, eine neue Schule zu gründen. Zu diesem Zweck wurde das Haus  Nr. 24, des Heinrich Schulmeister, mit dazugehörigem Stadel und Grundstücken gekauft. Dies wurde 1715 erbaut und wurde bis zum Umbau zur Schule als Bäckerei des Bäckermeisters Sebastian Brust (daher der Name Beckengaß), ab 1814 – 1827 als Schankwirtschaft und nebenher als Wohnhaus genutzt. Am 6. März des selben Jahres zog der erste Schulmeister ein. Es war Johann Georg Stangenberger aus Römhild. Da das Gebäude aber erst noch zur Schule umgebaut wurde, führte man derweil den Unterricht im alten Hofmannschen Haus Nr. 14 a durch. Die Schülerzahl betrug 40 Kinder. Am 29. September 1844 wurde die neue Schule eingeweiht. Nebenher wurde das Gebäude auch als Tanzsaal und Saal für Festlichkeiten genutzt.

Eine Schulklasse im Jahr 1899 mit Lehrer Opfermann

Friedrich Fröbel, der Begründer und Vater der Kindergärten, weilte mehrfach in Poppenwind.
Zwischen Fröbel und dem Lehrer Stangenberger und dem darauffolgenden Lehrer Hopf herrschte ein reger Briefwechsel.
Besonders beeindruckend schildert er in einem Brief an Hermann von Arnswald, seinen Heimweg von Poppenwind nach Keilhau, nachdem er vom 27. – 31. Dezember 1848 hier verweilte.

Eine der seltenen Aufnahmen von der alten Schule 1929/30. Das Foto entstand nach dem Märchenspiel „Schneewittchen und die 7 Zwerge“ welches von den Kindern aufgefürt wurde.

Über die Jahre machte sich das Alter des Gebäudes bemerkbar. Der Hausschwamm hatte sich im Gebäude ausgebreitet und es wurde als Schule unbrauchbar.
So beschloss man 1929 das 214 Jahre alte Haus niederzureißen und eine neue Schule zu errichten. Am 01. November 1930 wurde der Grundstein für die neue Schule gelegt und am 18. Oktober 1931 wurde diese eingeweiht.
Während der Bauarbeiten wurde der Unterricht im Gemeindesaal gehalten. 

Die Jahreszahl der Grundsteinlegung, über dem Haupteingang


Schüler von Poppenwind, Erntedank 1935

Schüler von Poppenwind 1936

Eine Schulklasse 1940. So sah damals der Unterricht in den meisten Dorfschulen aus.

2. Osterfeiertag 1940 vor der Poppenwinder Schule
Die Schule in den dreißiger / vierziger Jahren

Schuleinführung 1947

Aufnahmejahr unbekannt

In der Poppenwinder Schule wurden noch bis 1950 alle Kinder unterrichtet. Es gab nur einen Klassenraum in dem sich alle Schüler befanden. Sie wurden von einem Lehrer der Altersgruppe entsprechend gelehrt. Ab 1950 gehen die Klassen 5 – 8 nach Brattendorf zur Schule und ab 1964 verlassen auch die Klassen 1 – 4 die Schule in Poppenwind und werden in Goßmannsrod unterrichtet. Die Schule ist nun geschlossen. Im Jahre 1974 wird die ehemalige Schule zum Wirtshaus umgebaut. Nun gingen auch die wieder gerne in dieses Haus, welche es früher lieber von außen gesehen haben als von innen.

Seit Anfang der 90´er ist auch das Wirtshaus geschlossen. Nun dient es ausschließlich als Wohnhaus.

Die ehemalige Schule als Gaststätte, Ende der 80er Jahre.

Die Poppenwinder Lehrer waren:
1.  Johann Georg Stangenberger aus Römhild, 1842 – 1847
2. Georg Christoph Theodor Hopf aus Heubach, 1847 – 1858
3. Johann Andreas Bernhard Neubert aus Heubach, 1858 – 1877
4. Johann David Konrad Hofmann aus Hildburghausen, 1877 – 1887
5. Heinrich Walther, 1887 – 1898
6. Ernst Opfermann, 1898 – 1905
7. August Köhler, 1905 – 1925
8. Schulamtskandidat Huck aus Gotha, 1925 – 1926
9. Willi Lampmann aus Hohenlimburg/Westfalen, 1926 – 1937
10. August Fischer aus Ummerstadt, 1937 – 1945
11. Werner Müller aus Fehrenbach, 1945 – März 1947 
12. Herr Wahl, März  1947 – Schuljahresende
13. Ruth Käßmann, 1947 – 1949
14. Paul Deutrich aus Jessen/Sachsen Anhalt (damals Halle-Merseburg), 01.09.1949 – 1964
Stundenplan der Volksschule Poppenwind, Schuljahr 1843/44
Die Schulbücher mussten regelmäßig zur Kontrolle im Landratsamt Hildburghausen vorgelegt werden.